Natürlich war der vorgefundene Bestand so viel mehr, als nur eine Tiefgarage. Dieses Haus, das 2014 im Grunewald entstanden ist, staffelt sich mit seinen drei Geschossen vom Straßenniveau hinunter zum Hundekehlesee und ist so von der Straße aus kaum sichtbar. Trotzdem dominierte beim ersten Besuch die in den Hang gebaute Tiefgarage mit Autoaufzug den ersten Eindruck. Auch die sehr nüchterne, orthogonale Fassade mit Edelstahlgeländern erinnerte eher an ein Bürogebäude. Alles wirkte recht streng. So entstand die Idee die Weichheit von fließendem Wasser aufzunehmen und diese ganz andere Formensprache in den Bau zu holen. Die Treppe zwischen Gartengeschoss und Zwischengeschoss, die den Blick auf den See blockierte, wurde in den Teil des Gebäudes verlegt, der sich hinter der massiven tragenden Mittelwand befindet. Durch Ausschnitte in dieser tragenden Wand wurden Räume auf dem Gartenniveau, die ursprünglich nicht natürlich belichtet waren, zum lichtdurchfluteten Wohnraum geöffnet. Der ehemalige Deckenausschnitt der Treppe wurde zum Luftraum, der Gartengeschoss und Zwischengeschoss verbindet. Teile der ehemaligen Tiefgarage sind zum Sport- und Spabereich umfunktioniert. Der ehemalige Autoaufzugsschacht wurde zum großen Oberlicht, das das Untergeschoss nun natürlich belichtet. Die Gartenfassade wurde nur minimal, aber für die Benutzung des Hauses essenziell umgebaut: Eine große Festverglasung im Gartengeschoss wurde mit einer großzügigen Schiebetür ersetzt. Für eine sinnvollere Belüftung der Räume im Zwischengeschoss wurde eine große Schiebetür durch zwei kleinere Elemente ersetzt. Der Kontrast zwischen dem „Runden und dem Eckigen“ zieht sich durch den gesamten Entwurf und diente als roter Faden für die Auswahl der Details wie Fliesenmuster, Leuchten und Möbelgriffen.